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Sinclair QL

Der Sinclair QL (Quantum Leap) war ein Heimcomputer, der in den 1980er Jahren von der britischen Firma Sinclair Research entwickelt und vermarktet wurde. Das Gerät wurde erstmals im Januar 1984 veröffentlicht und war als professioneller Heimcomputer konzipiert, der eine breite Palette von Anwendungen ermöglichte, von Büroarbeiten bis hin zu Programmierung und Spiele.

Design und Spezifikationen:
Der Sinclair QL wurde von Sir Clive Sinclair, einem bekannten Pionier in der britischen Computertechnologie, entworfen. Das Gerät zeichnete sich durch sein kompaktes Design und seine fortschrittlichen Funktionen aus. Zu den herausragenden Merkmalen gehörten:

  • Motorola 68008 Prozessor mit 7,5 MHz

  • 128 KB oder 256 KB RAM

  • 32 KB ROM für das Betriebssystem

  • Grafikauflösung von 512x256 Pixeln mit 8 Farben

  • Ein High-Resolution-Modus mit 256x256 Pixeln und 512 Farben

  • Zwei integrierte serielle Schnittstellen, eine parallele Schnittstelle und eine Netzwerkfähigkeit über QLAN

  • Ein integrierter Microdrive-Laufwerk (eine frühe Form von Festplattenlaufwerken auf Magnetbandbasis)


Das Design des QL war revolutionär für seine Zeit und bot eine beeindruckende Leistungsfähigkeit für einen Heimcomputer.

Betriebssystem und Software:
Der Sinclair QL wurde mit einem eigenen Betriebssystem namens QDOS (QL Disk Operating System) ausgeliefert. QDOS war eine Weiterentwicklung des Betriebssystems CP/M und ermöglichte die Ausführung einer Vielzahl von Anwendungen.

Zu den mitgelieferten Anwendungen gehörten ein Textverarbeitungsprogramm, ein Tabellenkalkulationsprogramm, ein Grafikprogramm und eine integrierte Programmierumgebung. Darüber hinaus gab es eine wachsende Anzahl von Drittanbieteranwendungen für den QL, die von Entwicklern aufgrund seiner offenen Architektur leicht erstellt werden konnten.

Vermarktung:
Obwohl der Sinclair QL bei seiner Veröffentlichung viel Aufmerksamkeit erregte, war die Markteinführung von Problemen überschattet. Es gab anfängliche Schwierigkeiten mit der Qualität der Hardware, insbesondere mit dem Microdrive-Laufwerk, das zuverlässigere Laufwerke anderer Hersteller erforderte. Dies führte zu einer verminderten Vertrauenswürdigkeit des Geräts in den Augen der Verbraucher.

Trotz dieser anfänglichen Probleme erkannten viele Nutzer den QL als leistungsstarken Computer mit einem breiten Anwendungsspektrum. Insbesondere in der Entwicklergemeinschaft fand der QL Zustimmung, da er durch seine offene Architektur und die Möglichkeit zur Erstellung eigener Software eine attraktive Plattform darstellte.

Erbe und Vermächtnis:
Obwohl der Sinclair QL kommerziell nicht den erwarteten Erfolg erzielte und seine Produktion bereits 1986 eingestellt wurde, hinterliess er dennoch einen bleibenden Eindruck in der Computerindustrie. Seine fortschrittlichen Funktionen und sein offenes Design beeinflussten nachfolgende Computerplattformen, insbesondere im Bereich der Heimcomputer und der kleinen Bürocomputer.

Darüber hinaus wird der Sinclair QL von Sammlern und Enthusiasten weiterhin geschätzt und gepflegt. Seine relative Seltenheit und seine Rolle in der Geschichte der Heimcomputer machen ihn zu einem begehrten Sammlerstück.

Insgesamt kann der Sinclair QL als ein bedeutender Meilenstein in der Entwicklung der Heimcomputer angesehen werden, der trotz seiner kurzlebigen kommerziellen Karriere einen bleibenden Einfluss hinterlassen hat.

Nice To Know

Sinclair QL war der erste, auch für Privatpersonen zahlbare Computer, welcher standardmässig auch mit einer integrierten Netzwerkfähigkeit ausgeliefert wurde und somit der Rückseite dafür über zwei Anschlüsse verfügte.

Obwohl der Sinclair QL nicht den erhofften kommerziellen Erfolg erzielte, beeinflusste er dennoch die spätere Entwicklung von Computern. Der Atari ST, der ebenfalls den Motorola 68000 Prozessor verwendete, wurde teilweise von der Architektur und dem Design des Sinclair QL inspiriert.

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